Pressemitteilung zum Bürger*inneneinspruch gegen den Bebauungsplanentwurf der Stadt für den Bürgerbahnhof Plagwitz

Anwohner*innen kritisieren Bebauungsplanentwurf für Bürgerbahnhof Plagwitz

13.01.2021 Leipzig

Im Leipziger Westen entsteht eine neue Bürger*inneninitiative gegen den Bebauungsplanentwurf für den Bürgerbahnhof Plagwitz (Nr. 380.1 “Grüner Bahnhof Plagwitz – Nordteil, Leipzig-Südwest”). Viele Anwohnerinnen befürchten eine Schmälerung ihrer Lebensqualität und wenden sich mit deutlicher Kritik an der geplanten Bebauung an die Stadt.

“Statt einer Bebauung mit Gewerbe- und Büroräumen fordern wir, dass der Park erweitert wird, Freiraum für Spielplätze, Sport, Erholung, Begegnung und Kultur und zur Nutzung für alle entstehen. Wir wollen einen Stadtteil, der für uns, die Menschen, die hier leben, gestaltet ist und nicht für die Profitinteressen von Unternehmen.“

fordert die Bürger*inneninitiative in einem Aushang.

Bisher sieht der Bebauungsplanentwurf teilweise Abrisse sowie “den Erhalt der historischen Bausubstanz mit Gewerbe- und Mischgebietsnutzungen” mit “bis zu 3-stöckiger Bebauung” vor. Der BUND beanstandet in diesem Zusammenhang die erneute Baufeldfreimachung mit umfangreichen Rodungen von Bäumen und Sträuchern Anfang Dezember.

Eine Anwohner*in sagt sich so:

„Hier wird gerade überall alles zugebaut, da bin ich froh, wenn ich ein bisschen Grün im Park habe. Und gerade mit Corona hält man sich ja doch lieber draußen auf. Statt privater Gewerbeflächen brauchen wir frei zugängliche Grünflächen, die zum Teil auch überdacht sind.”

Statt einer effizienten Aufwertung der Lebensqualität durch die Umgestaltung befürchten Anwohnerinnen und Parknutzer*innen, dass durch den vorliegenden Plan zur Bebauung des Geländes Spazier- und Spielgelegenheiten sowie die Frischluftzufuhr in die Stadt eingeschränkt werden.

Bis zum 24. Januar 2022 haben Bürger:innen die Möglichkeit, sich an die Stadt zu wenden und Stellung zu nehmen. Pressesprecher*in Jona Holm sagt dazu:

„Wir rufen alle Anwohner*innen dazu auf, Stellungnahmen an die Stadt zu schreiben, wenn sie mit einer Bebauung des betreffenden Geländes nicht einverstanden sind. Außerdem planen wir nach der Auslegungsfrist vom 24. Januar 2022 Aktivitäten auf den bisherigen Brachflächen, um die Abstimmung im Stadtrat hinsichtlich einer alternativen Nutzung zu begünstigen.”

Der Stadtrat wird voraussichtlich im Sommer 2022 über den Bebauungsplan entscheiden.