Irreführende Kommunikation des Stadtplanungsamtes – Sind die Bürgerflächen nun wirklich sicher?

Am 25. Januar 2024 berichtete die LVZ über den Bebauungsplan 380.1 – die städtischen Flächen, auch genannt Bürgerbahnhof. Diese seien nun gesichert. Der Artikel, in dem ausschließlich das Stadtplanungsamt zu Wort kam, hieß in der Druckausgabe “Bürgerbahnhof Plagwitz: Grünflächen und Bürgerprojekte bleiben erhalten”. Das ist eine unserer Meinung nach leicht in die Irre führende Kommunikation, lenkt sie doch davon ab, dass auf dem nördlichen Teil, dem Bebauungsplan 380.2, der derzeit noch in einer Bürgerbeteiligung diskutiert wird, weiterhin die private Investorin LEWO für ein Baurecht kämpft, und dafür unter anderem auch rechtliche Mittel einsetzt.

Sollten tatsächlich Wohnungen auf dem Gelände 380.2. entstehen, würde das die Bürgerprojekte in jedem Fall gefährden: schon jetzt gibt es zahlreiche Lärmbeschwerden, die in der Vergangenheit das Café Heiter bis Wolkig sowie den Westbahnhof, der übrigens nicht zu den städtischen Flächen gehört, trafen. Der Schutz der Bürgerflächen muss also auch im Bebauungsplan 380.2 beachtet und festgesetzt werden! Ob die Bürgerprojekte, für die die Stadt Leipzig den Bundespreis Stadtgrün erhielt, also in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben können, ist noch lange nicht gesichert.

Wir kämpfen weiterhin für eine Nichtbebauung und freuen uns über jede Unterschrift unseres offenen Briefs.

Falls ihr mit den B-Plänen nicht vertraut seid:

380.1. Das sind die Flächen nördlich der Antonienbrücke, auf denen das Heiter bis Wolkig, der Bauspielplatz, das Basketballfeld, die Tischtennisplatte, der Hildegarten, der Obstgarten und die Wiese vor den Zollschuppen zu finden sind, sowie der asphaltierte Radweg und der urbane Wald, auch die Schaukel und der Kletterfelsen (in der Zeichnung blau markiert) gehören dazu.

380.2. Das ist die Fläche zwischen Basketballfeld und Naumburger Straße, die näher an den Bahngleisen liegt. Dazu gehören die unsanierten Lokschuppen, der Wasserturm, die große Betonplatte, die derzeit halb-abgerissenen Gebäude, der Parkplatz der Autovermietung, die Fläche mit den Bäumen, das Haus vorn an der Naumburger Straße sowie die Fläche vor dem alten Bahnhofsgebäude (in der Zeichnung rosa markiert).